Neben der Arbeit an einem Hörspiel sind noch viele andere Audio- und Musik-Projekte mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen möglich. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, und gerne realisiere ich mit Ihnen Ihre Vorhaben oder entwickle neue, ganz individuelle Ansätze, um Ihre Ideen Wirklichkeit werden zu lassen.
Einige Möglichkeiten zum Audio-Einsatz in der medienpädagogischen Arbeit, deren Ergebnisse sich teilweise auch hier auf der Homepage wiederfinden:
• SONG-RECORDING: Hier steht die musikalische Arbeit im Tonstudio im Mittelpunkt. Ein bekannter Song wird im Tonstudio erarbeitet und entlang der Fähigkeiten und Fertigkeiten der Teilnehmer*innen Spur für Spur aufgenommen. Die Kids erhalten dabei einen Einblick in die professionelle Arbeit im Tonstudio und erleben, dass die Profis einerseits hart arbeiten, andererseits aber auch oft nur „mit Wasser kochen“ – wichtige medienpädagogische Erkenntnisse inklusive! Kein Auftritts-Druck, keine musikalischen Vorkenntnisse nötig. Am Ende gehen alle mit einer CD ihres Songs nach Hause.
Und natürlich kann man auch einen eigenen Song schreiben; so geschehen in einem einwöchigen Workshop mit 10-12jährigen Kindern, die am Anfang der Woche noch nicht einmal ein Instrument spielen konnten: “Musik ist mega!”
• PODCAST: ein Podcast ist wie Radio ohne feste Sendezeiten. Hier kann man Audio-Beiträge anhören oder downloaden, wann man will. Er besteht in der Regel aus unterschiedlichsten Einzelbeiträgen zu unterschiedlichsten Themen in unterschiedlichster Länge und Qualität.
Die Teilnehmer*innen recherchieren im Internet, besuchen interessante Betriebe, führen Interviews, schreiben Rezensionen etc. und verarbeiten dies zu kleinen Beiträgen, die sie selber schreiben, selber im Tonstudio einsprechen und selber mit O-Tönen und Musik fertig stellen. Die Beiträge können gesammelt werden (auch über einen längeren Zeitraum) und nach und nach auf einer eigens eingerichteten Homepage veröffentlicht werden. Ein Beispiel für einen tollen Podcast, den ich in Schleswig-Holstein produziert habe, ist der HotPod Bad Bramstedt.
• BILD-VERTONUNG: wie klingt eigentlich ein Bild, ein Foto, ein Gemälde? Welchen Klang haben Farben, wie kann man rhythmische Strukturen in Geräusche und Musik übersetzen? Oder einfach: welche Geräusche macht ein Baum, ein Tier, eine Maschine, ein Sturm…?
In dem audio-visuellen Projekt „Statt sehen – Stadt hören“ hat eine 7. Klasse einer Berliner Schule eine historische Berliner Stadtansicht „belauscht“ und alle Einzelheiten mit Geräuschen, Musik und Sprache vertont – inklusive einer Vorstellung der Geräusche-Orgel im Musikinstrumenten-Museum, eines Besuchs des Original-Gemäldes im Heimatmuseum und einiger ungewöhnlicher Hör-Übungen mit verbundenen Augen auf dem Potsdamer Platz.
• STADTERKUNDUNG: „Bad Bramstedt hören“ ist ein Projekt, in dem die TeilnehmerInnen ihre Lieblinsgsorte in der Stadt besucht und „belauscht“ haben: Wie genau klingt es eigentlich hier, welches sind die zentralen, kennzeichnenden Geräusche? Und: ist das auch mein „Lieblingsgeräusch“-Ort? Oft waren alle erstaunt, was man alles an diesen Orten hören und nicht hören kann, wenn man sich erst einmal nur auf ihren Klang konzentriert. Da passiert viel mehr, als alle sich das gedacht hatten oder in Erinnerung hatten – die Ohren wuchsen und wuchsen.
Die Teilnehmer*innen haben Fotos gemacht und die charakteristischen Klänge ihrer Orte notiert. Später haben sie sie im Tonstudio nachgebildet, ergänzt, verfremdet und aufgenommen. Zusammen mit den Fotos entstand so eine TonDia-Show, eine klingende individuelle Landkarte, jenseits vom touristischen Reiseführer. Nicht nur eine Stadterkundung, auch eine Stadteroberung!
• AUDIO-GUIDE: Warum nicht mal einen eigenen Audio-Guide produzieren – von Kindern oder Jugendlichen für Kinder und Jugendliche? Die Teilnehmer*innen recherchieren zum Thema, schreiben Beiträge, nehmen sie im Tonstudio auf und reichern sie mit Musik und Geräuschen an. Keine trockenen Fakten, sondern lebendige und erinnernswerte Infos in direkter, lebensweltnaher Sprache. Die Beiträge könnten dann auf einen mp3-Player geladen und von dort abgerufen werden.
Aktuelle Ausstellungen könnten genauso Thema sein wie z.B. Sehenswürdigkeiten vor Ort. Spannend wäre sicherlich auch, eine Ausstellung in der Schule mit solch einem Audio-Guide zu versehen.
• MUSIK UND HÖRSPIEL ALS SPRACHERWERB: Lernen muss Spaß machen – dann geht’s viel leichter! Das gilt für Schüler*innen, aber auch für die Lehrer*innen. Zum Beispiel in einem Musik/Text-Projekt mit Geflüchteten (oder generell im Sprachunterricht): auf fertige Musik-Playbacks sprechen, singen, rappen die Teilnehmer*innen ihre Geschichten und nehmen sie im Tonstudio auf; auch sehr niedrigschwellig möglich mit Satzfetzen, Reimspielen, Assoziationsketten, Wortgruppen etc. Sehr geeignet als Hilfsmittel hierbei: Reimlexikon, Bildwörterbuch o.Ä. So entstehen kleine Songs, und die TeilnehmerInnen überwinden die ersten Sprachhürden. Hier kann man reinhören:
In einem anderen Projekt habe ich mehrere Jahre lang in Trento (Italien) mit Deutsch lernenden Schüler*innen kleine Hörstücke aus Alltagssituationen produziert: ausgehend von Karteikarten mit verschiedenen Stichpunkten in teils absurden Konstellationen („Darth Vader“ + „Partnervermittlung“ + „Fußballstadion“) haben die Teilnehmer*innen kurze Dialoge geschrieben, die wir dann mit meinem mobilen Recording-Equipment aufgenommen und mit Geräuschen und Musik weiter vertont haben. Das ist auch gut mit anderen Hilfsmitteln möglich: Story-Cubes, Bild-Vorlagen, Gegenstände, Zeitungsüberschriften etc.
• AKUSTISCHES KLASSENBUCH: In vielen Fächern lassen sich kleine Audio-Beiträge erarbeiten, die mit wenig Aufwand vor Ort in der Schule oder in einem Tonstudio produziert werden können: Gedichte mit Geräusch- und Musikuntermalung im Deutsch- oder Fremdsprachenunterricht, kurze Szenen im Darstellerischen Spiel, Lieder im Musikunterricht, Geschichten und Berichte im Geschichtsunterricht etc.
Im Laufe eines Schuljahres können die Beiträge gesammelt und schließlich zum Ende eines Schuljahres auf einer CD veröffentlicht werden – als Jahresabschluss-Projekt und als Erinnerung für die Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern. Nicht zuletzt können diese Aufnahmen auch als Material für die Schulhomepage oder zur Aufbesserung der Klassenkasse genutzt werden.
Die Beitrage können sehr kleinteilig und terminlich vereinzelt produziert werden, ideal um auch mal „zwischendurch“ Arbeitsergebnisse festzuhalten und Projektphasen abzuschließen. Oder sie werden gesammelt in einer längeren Session unter professionellen Bedingungen im Tonstudio aufgenommen; sicherlich noch mal ein besonderer Motivationsschub für alle Beteiligten!
• MUSIKTHEATER UND THEATERMUSIK – MUSIKFILM UND FILMMUSIK: Die Anfangssequenz des Films „Spiel mir das Lied vom Tod“ neu vertonen? Eigene Musik zum Stück der Theater-AG komponieren und aufnehmen? Eine gruselige Geräusch-Atmo zum eigenen Film herstellen?
Musik und Geräusche sind wesentliche Bestandteile der meisten Theaterstücke oder Filme. In kombinierten Workshops mit anderen Gewerken wie Schauspiel, Bühnenbild, Tanz, Video, Foto lassen sich spannende und symbiotische Produktionen realisieren, in denen die Teilnehmer*innen ihre Stärken und Neigungen ausleben können (von denen sie manchmal selber gar nichts wussten). Tolle Produktionen in Zusammenarbeit mit Schulen mache ich z.B. im Berliner Jungendkulturzentrum Pumpe.
• BAND-WORKSHOP & BAND-COACHING: Hier steht die gemeinsame musikalische Arbeit in der Gruppe im Zentrum. Grundzüge eines Musikinstruments lernen, einen Song erarbeiten oder selbst komponieren, Texte schreiben, performen – für die Bühne oder einfach für sich, zur eigenen Entwicklung und zum eigenen Vergnügen.
Und vielleicht wird ja mehr draus: ein einwöchiger Band-Workshop kann beispielsweise in einen länger andauernden, regelmäßigen Prozess münden, ein Band-Coaching mit angeleiteten Proben, Praxis-Tipps, Tonstudio-Aufnahmen der ersten Demos etc. – die Gründung einer eigenen Band!
• EINE CD PRODUZIEREN: Die Audio-Beiträge professionell auf einer CD zu veröffentlichen, ist heutzutage nicht mehr teuer. Im Gegensatz zur selbstgebrannten CD hat eine im Presswerk hergestellte CD eine längere Lebensdauer, keine Ausfallrate und eine höhere Qualität bei den Drucksachen wie Cover und Booklet.